Der Spielbudenplatz: Das pulsierende Herz von St. Pauli

Der Spielbudenplatz erstreckt sich auf der Südseite der Reeperbahn in Hamburg-St. Pauli und verbindet die Straße Beim Trichter im Osten mit der Davidstraße im Westen. Zwischen den markanten Tanzenden Türmen und der bekannten Davidwache gelegen, bildet er das kulturelle und gesellschaftliche Zentrum des Hamburger Vergnügungsviertels.

Geschichte mit Tradition

Die Geschichte des Platzes reicht bis ins 17. Jahrhundert zurück, als sich vor dem Millerntor, einem der Hamburger Stadttore, Künstler und Gaukler niederließen. Ab 1795 prägten ihre hölzernen Buden das Bild des Platzes und gaben ihm seinen Namen. Diese ursprünglichen Strukturen wurden 1813 während der französischen Besatzung gezielt zerstört, um freies Schussfeld für die Truppen zu ermöglichen.

In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich der Spielbudenplatz zu einem Zentrum des Vergnügens. Im 19. Jahrhundert entstanden zahlreiche Veranstaltungslokale und Theater, die mit prunkvollen Fassaden um die Gunst des Publikums wetteiferten. Der Zweite Weltkrieg brachte erneut Zerstörung, insbesondere im östlichen Teil der Bebauung. Viele historische Gebäude wurden nicht wieder aufgebaut.

Zwischen 1940 und 1942 entstand unter dem Platz ein zweigeschossiger Tiefbunker für 5.000 Menschen, der später zu einer Tiefgarage umgebaut wurde. 1949 wurde eine oberirdische Tankstelle errichtet – die berühmte „Kieztanke“ (Esso), die bis 2013 ein beliebter Treffpunkt im Hamburger Nachtleben war.

In den 1960er Jahren erhielt der Platz modernistische Glaspavillons, die jedoch zwanzig Jahre später verfielen und abgerissen wurden. Nach verschiedenen gescheiterten Neugestaltungsvorschlägen wurde 2006 der Platz für 9,7 Millionen Euro umgebaut und mit zwei fahrbaren Freilichtbühnen ausgestattet.

Kulturelle Bedeutung und Attraktionen

Heute beherbergt der Spielbudenplatz eine beeindruckende Vielfalt kultureller Einrichtungen. Das Operettenhaus, das Schmidt Theater, Schmidts Tivoli, das St. Pauli Theater und das Panoptikum – Deutschlands ältestes Wachsfigurenkabinett – sind nur einige der Highlights.

Das 1841 als „Urania-Theater“ eröffnete St. Pauli Theater ist das älteste Theater am Ort und bekannt für zeitgenössische Werke und moderne Aufführungen. Ebenfalls von großer Bedeutung ist das Operettenhaus, das im gleichen Jahr unter dem Namen „Circus Gymnasticus“ mit damals 3.000 Sitzplätzen gegründet wurde und heute mit Musicals, Operetten und Konzerten begeistert.

In „Schmidts Tivoli“ lebt das um 1890 erbaute „Tivoli Concerthaus“ weiter. Dieses Theater ist zusammen mit dem Schmidt Theater für unterhaltsame und oft unkonventionelle Shows bekannt, die von Kabarett und Comedy bis zu Musicals und Varieté reichen.

Veranstaltungen rund ums Jahr

Der Spielbudenplatz fungiert als „Großstadtdorfplatz“ für St. Pauli und bietet ein vielseitiges Veranstaltungsprogramm. Regelmäßige Events umfassen:

  • Den St. Pauli Nachtmarkt, der jeden Mittwoch zwischen 16 und 23 Uhr stattfindet
  • Die Street Food Session mit kulinarischer Vielfalt
  • Das Food Truck Festival als kulinarische Weltreise
  • Den Viertel Meile Design Markt mit Handgemachtem von lokalen Künstlern
  • Flohmärkte für Vintage-Liebhaber
  • Das St. Pauli Winzerfest mit Weinen aus deutschen Anbaugebieten
  • Den Gartenmarkt Garden Love
  • SANTA PAULI, Hamburgs „geilster Weihnachtsmarkt“ in der Vorweihnachtszeit

Zudem finden regelmäßig Open-Air-Konzerte mit lokalen und internationalen Künstlern statt. Namhafte Musiker wie Udo Lindenberg, Jan Delay, Die Toten Hosen sowie Hamburger Bands wie Lotto King Karl oder Fettes Brot traten hier bereits auf.

Saisonale Angebote

Im Sommer verwandelt sich der Platz in einen urbanen Biergarten mit bunten Containerbars und täglicher Live-Musik. Das sogenannte „Sommerdeck“ bietet mit Liegestühlen und Food-Ständen einen entspannten Raum, um den urbanen Flair zu genießen.

Zur Herbst- und Winterzeit entsteht auf der Bühne vor dem Operettenhaus das „Winterdeck“ – ein gemütliches Winterwunderland mit schwebenden Tannenbäumen, Kaminfeuer und kuschligen Sitzgelegenheiten. Die Getränkekarte umfasst klassische Heißgetränke wie Glühwein und Punsch sowie kreative Spezialitäten mit Namen wie „Bordsteinschwalbe“ oder „Hopp Hopp Hopp“.

Praktische Informationen

Der Spielbudenplatz ist gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Die U-Bahn-Linie U3 hält an der Station St. Pauli, während die S-Bahn-Linien S1, S2 und S3 den Bahnhof Reeperbahn bedienen. Alternativ verkehren die Buslinien 112 und 36 in der Nähe.

Für Autofahrer stehen Parkhäuser wie die Reeperbahn-Garagen und das Parkhaus Millerntor zur Verfügung, jedoch ist die Parkplatzsituation generell schwierig.

Der Spielbudenplatz in Hamburg bleibt ein lebendiges Beispiel für die Verschmelzung von Geschichte, Kultur und Unterhaltung – ein Ort, der sich ständig neu erfindet und dabei die einzigartige Atmosphäre von St. Pauli bewahrt.

Erleben Sie den Spielbudenplatz hautnah mit Kult-Kieztouren

Wer den Spielbudenplatz und die legendäre Reeperbahn intensiv erleben möchte, findet mit den Kult-Kieztouren die perfekte Gelegenheit. Diese Touren folgen einem bewährten Erfolgsrezept und bieten exklusive Einblicke, zu denen nur diese Führungen Zugang haben. Ob mit Fabian Zahrt, Eddy Kante, Veuve Noire oder einem anderen Mitglied der bunten Olivia-Jones-Familie – jeder Guide macht seine St.-Pauli-Führung durch persönliche Erfahrungen und eine einzigartige Perspektive zu einem besonderen Erlebnis. Die Besucher erhalten Zugang zu außergewöhnlichen Stationen wie einem SM-Keller, einem Ausstellungsraum für Sexpuppen, Olivias Kostümfundus und einem eigenen Kulturraum am Albersplatz. Jede Tour endet vor einer von Olivia Jones‘ Bars oder Clubs, wo nach Verfügbarkeit mit dem Guide weitergefeiert werden kann – ein authentisches Kiez-Erlebnis, das den Besuch des Spielbudenplatzes perfekt abrundet.

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