Stefan Hentschel: Der göttliche Zuhälter

Stefan Hentschel, auch bekannt als „der göttliche Zuhälter“, war eine der faszinierendsten und kontroversesten Figuren des Hamburger Kiezes. In den 1970er und 1980er Jahren erlangte Hentschel durch seine charismatische Art und seine physische Präsenz Berühmtheit und wurd so zu einer Kiez Legende. Er war nicht nur Zuhälter, sondern auch eine Persönlichkeit, die es verstand, im Milieu ohne den Schutz großer Banden Karriere zu machen . Sein Spitzname „göttlicher Zuhälter“ unterstrich sein Selbstbewusstsein und seinen Hang, sich als unantastbar zu inszenieren.

Die Anfänge und Aufstieg auf dem Kiez

Stefan Hentschel wurde ursprünglich als Boxer bekannt, bevor er in das Milieu von St. Pauli einstieg. Stefan Hentschel galt als talentierter Kämpfer, dessen Karriere im Ring jedoch scheiterte. Dies führte dazu, dass er sich dem Rotlicht-Milieu zuwandte. Er arbeitete unabhängig von den großen Organisationen, was ihn in der Szene zu einer einzigartigen Figur machte. Sein charismatische Art und seine physische Stärke ermöglichten es ihm, sich im harten Umfeld der Reeperbahn zu behaupten. Schnell erarbeitete er sich den Respekt der Prostituierten und seiner Rivalen.

Mehrfach entging er knapp dem Tod, sei es durch Messerattacken oder Schussverletzungen. Sein Ruf als gefährlicher Mann auf dem Kiez wurde durch seine zahlreichen körperlichen Auseinandersetzungen untermauert, doch er überlebte immer wieder Angriffe, die für andere tödlich geendet hätten.

Hentschels Unabhängigkeit im Milieu

Anders als viele seiner Kollegen arbeitete Hentschel ohne den Schutz einer Bande. Diese Unabhängigkeit machte ihn sowohl bewundert als auch gefürchtet. Er hatte keine Zuhälterorganisation hinter sich, sondern agierte eigenständig. Diese Haltung brachte ihm Respekt ein, aber auch zahlreiche Feinde. Trotz der Konkurrenz, die in den 1980er Jahren auf dem Kiez herrschte, schaffte es Hentschel, sich zu behaupten und seine Position lange Zeit zu halten.

Während er auf der einen Seite als charismatischer Frauenverführer galt, zeigte er auf der anderen Seite keinerlei Zögern, Gewalt anzuwenden, wenn es nötig war. Dies machte ihn zu einer widersprüchlichen Figur, die sowohl bewundert als auch gefürchtet wurde.

Rückzug aus dem Milieu und tragisches Ende

In den 1990er Jahren begann Hentschel sich langsam aus dem Rotlichtmilieu zurückzuziehen. Er war mittlerweile durch mehrere Auseinandersetzungen schwer gezeichnet, sowohl körperlich als auch seelisch. 1994 beendete er offiziell seine Aktivitäten im Milieu. Er zog sich in das Privatleben zurück und kämpfte dabei mit den Geistern seiner Vergangenheit. Doch Hentschels Geschichte nahm ein tragisches Ende. Am 18. Dezember 2006 nahm er sich im Boxkeller der Kneipe „Zur Ritze“ das Leben.

Hentschels Vermächtnis: Der göttliche Zuhälter bleibt unvergessen

Stefan Hentschel bleibt eine der charismatischsten und widersprüchlichsten Figuren des Kiezes. Er war ein Mann, der sich als Einzelkämpfer durchgesetzt hat, unabhängig von den großen Banden, die das Milieu in den 1980er Jahren dominierten. Trotz seines brutalen Auftretens hatte er eine gewisse Aura, die ihn von anderen Zuhältern unterschied. Seine Geschichte zeigt die gefährliche, aber auch faszinierende Welt des Hamburger Rotlichtmilieus.

Kultszene aus ‚Der Boxprinz‘: Hentschel und die Ohrfeige auf St. Pauli

Hentschel wurde international bekannt durch eine Szene aus dem Dokumentarfilm Der Boxprinz von Gerd Kroske, die im Internet Kultstatus erreichte. Während er auf der Großen Freiheit spaziert und von seinen Anfängen im Rotlichtmilieu erzählt, stört ein Mann die Dreharbeiten. Hentschel fordert ihn auf, weiterzugehen. Als der Mann nicht reagiert, ohrfeigt er ihn und schickt ihn weg. Kurz darauf setzt er das Gespräch gut gelaunt fort. Später erklärte Hentschel, dass die Szene durch wiederholte Störungen der Männergruppe unterbrochen wurde, zu der auch der Geohrfeigte gehörte.

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