Peter N., besser bekannt als der „Wiener Peter“, war eine der gefürchtetsten und umstrittensten Figuren des Hamburger Rotlichtmilieus der 1970er und 1980er Jahre. Der gebürtige Österreicher zog nach Hamburg, um sich auf St. Pauli eine neue Existenz aufzubauen. Doch sein Aufstieg im Nachtleben ging nicht ohne Blutvergießen vonstatten.
Der Wiener Peter brach mit den traditionellen Regeln des Kiezes, die besagten, dass Konflikte mit den Fäusten geklärt werden. Stattdessen machte er Auftragsmorde zu seinem Werkzeug und veränderte damit das Hamburger Milieu nachhaltig.
Herkunft und Aufstieg auf St. Pauli
Der Wiener Peter kam in den 1970er Jahren aus Wien nach Hamburg, wo er sich schnell im Rotlichtmilieu etablierte. Gemeinsam mit seinem Geschäftspartner „Chinesen-Fritz“, führte er eine Bordelletage im Palais d’Amour, einer der bekanntesten Adressen des Kiezes. Durch seine Kaltschnäuzigkeit und sein strategisches Geschick gewann er schnell an Einfluss und wurde eine zentrale Figur des Hamburger Milieus.
Doch die Zusammenarbeit mit Chinesen-Fritz endete in einem tödlichen Konflikt, als letzterer begann, Frauen aus ihrem gemeinsamen Bordell „herauszuziehen“, um nur für ihn zu arbeiten. Der Wiener Peter sah dies als Verrat und ließ seinen einstigen Partner durch den berüchtigten Auftragsmörder Werner „Mucki“ Pinzner eliminieren.
Diese Tat markierte eine Zeitenwende im Kiez-Milieu, da sie den traditionellen „Ehrenkodex“ brach.
Der Mann, der keine Gegner duldete
„Vom Wiener trennt man sich nicht, vom Wiener wird man getrennt“ – dieser Spruch wurde auf dem Kiez zum geflügelten Wort und beschrieb die gnadenlose Haltung des Wiener Peter. Nach dem Mord an Chinesen-Fritz ließ er weitere Rivalen aus dem Weg räumen, wodurch er seine Macht auf St. Pauli festigte.
Seine Brutalität und seine Bereitschaft, Konflikte mit tödlicher Gewalt zu lösen, brachten ihm einerseits Respekt, andererseits auch zahlreiche Feinde ein. Der Einsatz von Auftragsmördern wie Werner Pinzner sorgte für eine neue Dimension der Gewalt auf St. Pauli, die das Milieu nachhaltig veränderte.
Einfluss und Niedergang
Der Wiener Peter galt zu seiner Hochphase als eine der mächtigsten Figuren des Hamburger Kiezes. Doch sein kompromissloser Führungsstil zog auch die Aufmerksamkeit der Polizei auf sich. 1986 wurde er verhaftet und zu lebenslanger Haft verurteilt. Seine Verbindungen zu zahlreichen Morden und seine Rolle als treibende Kraft hinter den blutigsten Konflikten des Kiezes machten ihn zu einem der bekanntesten Straftäter der deutschen Kriminalgeschichte.
Nach 15 Jahren Haft wurde der Wiener Peter im Jahr 2001 entlassen. Gerüchten zufolge zog er sich nach seiner Freilassung nach Ibiza zurück, wo er heute ein zurückgezogenes Leben führt. Trotz seines Rückzugs bleibt sein Name untrennbar mit der dunklen Geschichte von St. Pauli verbunden.
Die Legende des Wiener Peter
Der Wiener Peter ist bis heute eine der berüchtigtsten und umstrittensten Persönlichkeiten des Hamburger Rotlichtmilieus. Seine Entscheidungen, vor allem der Bruch mit dem traditionellen Ehrenkodex, markieren einen Wendepunkt in der Geschichte des Kiezes. Durch seine Skrupellosigkeit und seinen Einsatz von Gewalt wurde er zu einer Figur, die nicht nur Angst und Respekt auslöste, sondern auch eine neue Ära der Kriminalität auf St. Pauli einleitete.
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