Kiez Legende Thomas Born, besser bekannt als „Karate-Tommy,“ war in den 1970er und 1980er Jahren eine der schillerndsten Figuren des Hamburger Rotlichtmilieus. Als Mitglied der berüchtigten Nutella-Bande prägte er das Bild des harten, aber charmanten Kämpfers, der für Ordnung und Respekt auf dem Kiez sorgte. Karate-Tommy galt als der Mann fürs Grobe und war für seine Kampfkünste berüchtigt, die ihm sowohl Anerkennung als auch Furcht einbrachten.
Thomas Born begann schon in jungen Jahren, sich in der Welt des Kampfsports zu profilieren. Der junge Thomas Born war ein ehrgeiziger und disziplinierter Sportler, der im Kickboxen große Erfolge feierte. Als Vize-Europameister brachte er es zu Ruhm und baute sich durch seine eigene Kampfsportschule ein zweites Standbein auf. Diese Fähigkeiten nutzte er auch im Milieu, wo er schnell zum gefragten Mann wurde. Sein Ruf als harter Kerl und loyales Mitglied der Nutella-Bande brachte ihm den Respekt der gesamten Szene ein.
Bereits früh fand Born seinen Weg in das Rotlichtmilieu. „Karate Tommy“ schloss sich der Nutella-Bande an, einer der mächtigsten Zuhälterorganisationen auf St. Pauli. Hier übernahm er die Rolle des „Sicherheitschefs“, der für die Durchsetzung der Regeln und den Schutz der Mitglieder verantwortlich war. Sein Kampfsporthintergrund machte ihn zum idealen Mann für diese Aufgaben, und er wurde schnell zu einer unverzichtbaren Stütze der Bande.
Karate-Tommy und das Leben als Zuhälter
Die Nutella-Bande, zu der auch Größen wie Klaus Barkowsky gehörten, dominierte eine Zeitlang das Rotlichtmilieu in Hamburg. Karate-Tommy sorgte als Mann fürs Grobe dafür, dass sich niemand gegen die Bande auflehnte. Seine Rolle ging jedoch über das reine Durchsetzen von Gewalt hinaus – Born war auch als charismatischer und strategisch denkender Zuhälter bekannt, der wusste, wie er sich Respekt verschaffte. Trotz seines harten Auftretens galt er bei vielen Huren als fair und zuverlässig, was ihn zu einer der zentralen Figuren innerhalb der Bande machte.
Privat war Karate-Tommy ebenso umtriebig. Er hatte eine intensive Beziehung zu Elke Best, Thomas Borns langjähriger Freundin, die ihn durch viele Höhen und Tiefen begleitete. Elke, selbst tief in die Szene integriert, war für Born eine wichtige Partnerin und Stütze. Ihre Beziehung war turbulent, aber auch von gegenseitigem Respekt und Unterstützung geprägt. Elke Best und Karate-Tommy waren ein bekanntes Paar auf dem Kiez und sorgten regelmäßig für Schlagzeilen.
Familie und das Privatleben von Thomas Born
Das Privatleben von Thomas Born war nicht nur von seiner Beziehung zu Elke Best geprägt, sondern auch von seiner Rolle als Vater. Thomas Borns Sohn spielte in seinem Leben eine besondere Rolle, auch wenn Born stets versuchte, seine Familie vom harten Milieu fernzuhalten. Die Beziehung zu seinem Sohn und zu anderen engen Familienmitgliedern war ihm wichtig, auch wenn die Belastungen des Lebens als Kiezgröße oft dazwischen kamen.
Thomas Born: Der Fall und die Gefängniszeit
Ende der 1980er Jahre nahm das Leben von Thomas Born eine drastische Wendung. Wegen Zuhälterei und Körperverletzung wurde er verurteilt und verbrachte mehrere Jahre im Gefängnis. Diese Zeit markierte das Ende seiner aktiven Karriere im Milieu und zwang ihn, sich mit den Konsequenzen seines Lebensstils auseinanderzusetzen. Die Haftstrafe bedeutete nicht nur einen tiefen Einschnitt in sein Leben, sondern führte auch zu einer inneren Auseinandersetzung mit seiner Vergangenheit.
Nach der Entlassung aus dem Gefängnis versuchte Thomas Born, sich ein neues Leben aufzubauen. Er kehrte dem Milieu weitgehend den Rücken zu und konzentrierte sich wieder stärker auf den Kampfsport und seine Schule. Die Vergangenheit als Karate-Tommy holte ihn jedoch immer wieder ein, und sein Name blieb untrennbar mit der Geschichte der Nutella-Bande und dem Hamburger Kiez verbunden. Am 27. Dezember 2015 verstarb Thomas Born im Alter von 68 Jahren an den Folgen eines Herzinfarkts. Kurz zuvor hatte er Kontakt zu Olivia Jones und dem KultKieztouren Team aufgenommen. Es gab erste Gespräche darüber, ob Tommy sich auch ein Leben als KultKieztouren Guide vorstellen könnte. Sein Tod markierte das Ende einer Ära, doch die Legende von Karate-Tommy lebt bis heute weiter.
Karate-Tommy in der Erinnerung: Ein schillernder Kiez-Held
Karate-Tommy bleibt eine der prägendsten Figuren des Hamburger Kiezes. Er war mehr als nur ein einfacher Zuhälter – er war ein Mann, der sich mit Kraft, Charme und Härte einen Namen gemacht hat. Seine Geschichte steht exemplarisch für das Leben auf St. Pauli in den 70er und 80er Jahren, eine Zeit, in der Macht und Respekt oft mit Fäusten ausgehandelt wurden. Karate-Tommy wird als Kiez-Legende unvergessen bleiben und ist ein Synonym für die gefährlichen und dennoch glanzvollen Tage des Hamburger Rotlichtmilieus.
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