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Kult Kieztouren Blog

Enthüllt: Was der Playboy mit St. Pauli und Olivia Jones’ Kinderbuch zu tun hat…

Wer hätte das gedacht? Der Playboy und „Keine Angst in Andersrum“ teilen sich eine Geschichte. Und hier im Kult Kieztouren Blog erzählen wir Euch jetzt die Geschichte zur Geschichte — zum 70-jährigen Jubiläum des deutschen Playboy-Ablegers.

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Von Promifotos.de, CC BY-SA 3.0, Link

Der Playboy-Gründer Hugh Hefner und sein Magazin stehen heute für ein eher… ähm… sagen wir „klassisches“ Rollenverständnis. Deshalb würde man(n – vor allem aber frau) das Magazin heute kaum mehr als „revolutionär“ bezeichnen, oder? Das war aber nicht immer so.

Der Playboy — eigentlich ein revolutionäres Blatt?

Als der Playboy 1953 von Hugh Hefner in den USA (mit Marilyn Monroe als erstes „Centerfold-Model“) gestartet wurde, war das Magazin in gewisser Weise geradezu revolutionär. Es waren nämlich ziemlich verklemmte Zeiten. Nicht nur in den USA, sondern sogar bei uns auf St. Pauli. Jedenfalls im Vergleich zu heute.


„Nacktheit und Sex waren noch problematisch. Striptease musste mit Begriffen wie Schönheitstanz umschrieben werden.“

– Eva Decker, Historikerin und KultKieztouren Guide

„Nacktheit und Sex waren noch problematisch. Striptease musste mit Begriffen wie Schönheitstanz umschrieben werden, Prostitution galt als gemeinschaftsschädlich. St. Pauli war zwar auch damals schon für Vieles offener, als der Rest der jungen Bundesrepublik, aber auch der Kiez hat sich eigentlich erst in den 60ern und 70ern locker gemacht, was auch mit der damaligen Gesetzgebung zu tun hatte“ beschreibt KultKieztouren Guide und St. Pauli Historikerin Eva Decker die prüden 50er.

In diesen Zeiten wollte der „Playboy“ an Grenzen und gesellschaftlichen Tabus rütteln. Und zwar nicht nur durch zur Schau gestellte Nacktheit.

Ein Beispiel für eine „revolutionäre Story“, die heute weitestgehend in Vergessenheit geraten ist und sogar uns überrascht hat: Es hat wohl 1955 eine Playboy-Geschichte gegeben, für die eine Zukunft erdacht wurde, in der Homosexualität die Norm ist und Heteros diskriminiert und verfolgt werden.

Damit hat der Playboy im Grunde also fast schon Teile der Geschichte vom Olivia-Jones-Kinderbuch „Keine Angst in Andersrum“ vorweg genommen.

Die Playboy-Story hat 1955 große Wellen geschlagen. Es gab viele wütende Zuschriften. Der Playboy entgegnete sinngemäß:

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Keine Angst in Andersrum“.

Und die Moral von der G’schicht?

Zwei (sehr unterschiedliche) Zielgruppen, eine Botschaft: Beide Geschichten erinnern daran, dass Normen von Menschen gemacht werden und nicht in Stein gemeißelt sind. Sie erinnern aber auch daran, dass es Diskriminierung in der Geschichte der Menschheit schon immer von (fast) allen Seiten gegeben hat: Oben gegen unten. Unten gegen oben. Rechts gegen links und umgekehrt.

Wir sollten uns bewusst machen, dass jeder von uns immer auch irgendeiner Minderheit angehört, die irgendwann mal „in die Schusslinie“ geraten könnte. Je nachdem, wer gerade das Sagen hat. Deshalb ist es wichtig, dass wir selber darauf achten, nicht auszugrenzen und im Dialog mit Andersseienden und -denkenden zu bleiben. So schwer das manchmal auch fällt. Aber vor allem sollten wir nicht müde werden, uns immer auch für Schwächere stark zu machen.

Werte, für die aus unserer Sicht auch St. Pauli steht und für die wir uns auch mit unseren Kult Kieztouren und Projekten wie „Olivia macht Schule“ engagieren.

Der Playboy ist tot, lang lebe der Playboy?

Übrigens: Playboy-Gründer Hugh Heffner starb 2017. Das amerikanische Playboy-Magazin wurde 2020 eingestellt. Den deutschen „Playboy“ gibt es dagegen noch immer. Das Magazin erscheint monatlich seit nun 70 Jahren (wenn auch mit sinkender Auflage). „Playboy“ als Marke erfreut sich ingesamt aber wieder einer wachsenden Beliebtheit. Als Bunny-Logo auf Klamotten vor allem sogar unter jungen Menschen.

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