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100 Jahre Herbertstraße: So sieht es drinnen aus, warum Frauen nicht rein dürfen und auf St. Pauli Prostitution verboten ist

 

Vor 100 Jahren wurde die Heinrich- in „Herbertstraße“ umbenannt. Neben der Reeperbahn und der Großen Freiheit ist es St. Paulis wohl berühmteste Straße. »Schuld« daran sind eigentlich ein paar einfache Tore und Verbote.

»Die Nazis haben die ersten weltberühmten Sichtblenden bauen lassen. Eigentlich wollten sie dahinter das sündige Laster verstecken. Ironie ist, dass sie dadurch die Menschen noch neugieriger und die Straße eigentlich erst weltberühmt gemacht haben.«, erzählt Olivia Jones.

Noch heute bieten in der Herbertstraße Sexarbeiterinnen ihre Dienste an. Viele präsentieren sich in Schaufenstern.

Frauen (und Jugendliche unter 18 Jahren) haben haben dort offiziell immer noch keinen Zutritt. Darüber informiert auch ein Schild an den Toren. Doch wie kam es dazu? Immerhin ist die Herbertstraße ja eine öffentliche Straße!

Kult Kieztouren Historikerin Eva Decker recherchiert die Geschichte der HerbertstraßeUnsere Tourguides rund um Olivia Jones und unsere Kult Kieztouren Historikerin Eva Decker sind der Sache für Euch auf den Grund gegangen.

Wir haben Erstaunliches zutage gefördert: Wusstet Ihr zum Beispiel, dass Prostitution auf St. Pauli eigentlich bis heute verboten ist und warum die Prostituierten immer zur gleichen Uhrzeit und nur auf einer Seite der Davidstraße »aufmarschieren«?

Unsere Kiez-Experten klären Euch auf. 

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Tag des offenen Denkmals: Besucheransturm auf Große Freiheit

Am vergangenen Sonntag strömten hunderte Menschen zum Tag des offenen Denkmals nach St. Pauli, um die Große Freiheit von einer anderen Seite kennenzulernen: bei Tageslicht, als Keimzelle St. Paulis und Denkmal moderner Unterhaltungskultur.

»Mit so einem Ansturm haben wir nicht gerechnet«, freut sich Philip Militz, nicht nur Mitinitiator und Manager von Olivia Jones, sondern auch einer der Gründer von kult-kieztouren.de. »Wir haben kostenlos 300 Gäste durch die Große Freiheit und 400 Jahre Geschichte geführt. Mehr ging nicht. Alle anderen mussten die Straße leider auf eigene Faust erkunden. Alles in allem waren es bestimmt rund 1000 Besucher.«

Roll-ups mit historischen Bildern und Informationen waren vor ausgewählten Gebäuden platziert. Zeitzeugen standen Rede und Antwort. Darunter Kiez-Chronist und St. Pauli Fotograf Günter Zint, der neben Informationen auch zahlreiche historische Fotos aus seinem umfangreichen Archiv beigesteuert hat. U. a. gab es Einblicke hinter die Kulissen von Olivia Jones’ Show Club und in die Krypta der St. Joseph Kirche. Auf dem Kirchhof servierte die katholische Gemeinde Kaffee und Kuchen für einen guten Zweck.

»Wir wollten die Große Freiheit und die außergewöhnliche Nachbarschaft mal von einer anderen Seite zeigen. Das ist uns gelungen. Wir hatten Gäste von 20 bis über 80, die meisten aus Hamburg, aber auch weit gereiste, z. B. aus Westfalen und Cuxhaven.«, freut sich Julia Staron vom BID Reeperbahn+, das die Aktion gemeinsam mit dem Olivia-Jones-Team und weiteren Gastronomen der Großen Freiheit geplant und durchgeführt hatte.

»Wichtig war uns zu zeigen, dass die Große Freiheit viel mehr ist, als nur eine Vergnügungsmeile: auf 350 Metern stehen 12 Gebäude unter Denkmalschutz. Viele Kiez-Erfolgsgeschichten haben hier begonnen. Auch die von St. Pauli als Beispiel für Toleranz, Respekt und Vielfalt« erklärt Historikerin Eva Decker, die mit ihrer Recherche zahlreiche neue Fakten zu Tage gefördert hat.

Und Mitorganisator und Quartiersmanager Lars Schütze vom BID Reeperbahn+ verkündet stolz: »Am Anfang haben uns viele für verrückt gehalten, mit der Großen Freiheit am Tag des offenen Denkmals teilzunehmen, aber der Erfolg hat uns Recht gegeben: Wir sind auch 2018 wieder dabei und werden die Idee weiter ausbauen.«
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Engagement liegt uns am Herzen – das sind weitere Projekte für die wir uns stark machen.